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Personifikation: Dinge werden menschlich

Wenn Dinge zum Leben erweckt werden, haben wir es mit einer rhetorischen Stilfigur zu tun: Die Personifikation verleiht Gegenständen menschliche Eigenschaften. Dann lacht die Sonne, die Zeit rennt oder die Grippewelle greift um sich. Was das mit lhren Texten macht, sagt Ihr Textertipp.

Was ist eine Personifikation?

Leblosen Dingen wird Leben eingehaucht, sie werden „vermenschlicht”. Sachen, Tiere oder Pflanzen werden mit menschlichen Eigenschaften verknüpft, die ganz und gar untypisch für sie sind: Der Himmel kann nicht weinen, die Stadt nicht schlafen. Und dennoch tauchen diese Verknüpfungen in Texten aller Art auf. Doch wieso nur? Sind es sprachliche Unkorrektheiten, die dem Texter nicht auffallen? Mitnichten! Personifikationen werden ganz bewusst in Texten untergebracht. Weil sie eine sprachliche Botschaft entfalten.

Definition Personifikation

Der Oberbegriff für Personifikation lautet Antropomorphismus. Er beschreibt den Übertrag menschlicher Eigenschaften 

  • auf Nichtmenschliches (insbesondere Götter oder Naturgewalten),
  • auf nichtmenschliche Wesen (z.B. Tiere, Fabelwesen),
  • auf Gegenstände.

Antropomorphismen gibt es in Rhetorik, Kunst und Religion. In der Religion finden Sie unter diesem Begriff beispielsweise die menschliche Darstellung von Naturgewalten. Ein Beispiel aus der Kunst ist die Darstellung der Erde als Mutter. In der Rhetorik ist die Personifikation ein Stilmittel

  • das leblosen Dingen menschliche Eigenschaften überträgt. Beispiel: Die Blätter tanzen im Wind.
  • das Tieren oder Pflanzen menschliche Züge verleiht. Beispiel: Die Möwen lachten spöttisch.

Wie bilden Sie eine Personifikation?

Personifikationen gehören zu den einfacheren rhetorischen Sprachfiguren. Wahrscheinlich nutzen Sie sie bereits regelmäßig, ohne je darüber nachgedacht zu haben. Durch ihre Griffigkeit sind sie natürlich in die Sprache eingebunden. Und sie treten in unterschiedlichen Formen auf: als Substantiv, als Adjektiv und als Verb. Bilden Sie bewusst eine Personifikation, haben Sie entsprechend drei verschiedene Möglichkeiten:

  1. Verbinden Sie ein menschenbezogenes Substantiv mit einem nichtmenschlichen Begriff. Beispiele: Mutter Erde, Vater Himmel, Bruder Schlaf.
     
  2. Verknüpfen Sie ein Adjektiv, das Sie üblicherweise zur Beschreibung eines Menschen verwenden. Beispiele: blindes Vertrauen, singende Säge, Strom fressender Kühlschrank.
     
  3. Nutzen Sie Verben, die Tätigkeiten beschreiben, die wörtlich nur Menschen möglich sind. Beispiele: Die Zeit rennt. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Gute siegt immer.

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Personifikation und Personifizierung: Wo ist der Unterschied?

Es gibt keinen. Personifikation und Personifizierung werden synonym gebraucht. Bei beiden Begriffen geht es um die Vermenschlichung einer Sache

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Eine weitere Bedeutung des Begriffs Personifizierung findet sich in der geschichtlichen Darstellung. Dort wird sie als didaktisches Stilmittel verwendet. Bedeutung: Eine Person/Teil einer Gruppe steht stellvertretend für eine größere Gruppe mit spezifischen Eigenschaften. Beispiele: Der kleine Mann, das personifizierte Böse.

Personifikation, Metapher oder Allegorie: Wie unterscheiden sie sich?

Die Übergänge zwischen Personifikation, Metapher und Allegorie sind fließend. Gemeinsam ist ihnen, dass alle drei Stilmittel Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen. Zudem erfreuen sich alle drei äußerster Beliebtheit. Sie nutzen sie gleichermaßen in Alltagssprache und Werbung, wie auch in literarischen Werken.

Bei der Metapher findet eine Bedeutungsübertragung eines Wortes auf ein anderes statt. Das heißt, es werden zwei Bereiche miteinander verknüpft, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Es entsteht ein bildhafter Begriff, der einen Sachverhalt entweder besonders verdeutlicht oder verschleiert darstellt.

Beispiele:

  • Schneckentempo, Tränenmeer, Schmetterlinge im Bauch.

Bei der Allegorie handelt es sich um eine fortgeführte Metapher. Hier geht der Autor einen Schritt weiter: Er überträgt nicht nur die Bedeutung eines einzelnen Wortes oder einer Phrase auf einen anderen Kontext. Stattdessen führt er die Metapher weiter aus und schafft ein konkretes Sinnbild. Dieses Sinnbild hat häufig die Form einer Personifikation.

Zwei Beispiele für Allegorien, bei denen es sich gleichzeitig um Personifizierung handelt, sind:

  • Der Sensenmann: Mit Kutte und Sense steht er als Sinnbild für den Tod.
  • Justizia: Mit Augenbinde, Waage und Schwert verkörpert ihr Bild die Gerechtigkeit. 

Wirkung und Funktion von Personifikationen

Die Wirkung von Personifikationen: Personifikationen machen Texte lebendiger

Personifikationen machen Texte lebendiger

Personifikationen erwecken Texte zum Leben. Haben Sie schon einmal eine wissenschaftliche Abhandlung oder eine Bedienungsanleitung gelesen? Falls Ihre Antwort „Ja“ lautet: Welche Wirkung hatte dieser Text auf Sie? War er für Sie fesselnd, bewegend oder berührend? Oder eher informativ, nützlich, interessant, aber gleichzeitig eher trocken? 

Reine Sachtexte und Anleitungen dienen zur Information, nicht zur Unterhaltung. In ihnen ist wenig Platz für bildhafte Sprache. Und deshalb kommt ein solcher Text wahrscheinlich selten zur abendlichen Lesestunde mit auf Ihre Couch. Dort liegt eher eine romantische Liebeskomödie, ein historischer Roman oder ein spannender Krimi. Ihr Gehirn denkt in Bildern, und Ihr Gehirn mag Bekanntes. Dinge und Tiere, die menschliche Züge erhalten, lassen solche Bilder entstehen. Verben, die eine vom Menschen bekannte Dynamik beinhalten, bringen Bewegung in die Bilder. Vor Ihrem inneren Auge entsteht ein farbiger, kurzweiliger Film, den Sie sich gerne anschauen.

Die Wirkung von Personifikationen: Abstraktes wird greifbarer

Abstraktes wird greifbarer

Häufig mogelt sich eine technische Beschreibung in den Produkttitel und kommt ohne Zusatz in den Online-Shop, Katalog oder Flyer: XT 400. Das wirkt abstrakt, ohne Aussage und kann alles sein. Es ist unklar, dass es eine Funktionshose für den fleißigen Handwerker ist. Erst der Zusatz „Ihr treuer Geselle“ füllt den Arbeitstitel XT 400 mit Leben:

Wirkung ohne Personifikation

Ohne Personifikation: Abstrakt! Was bedeutet XT 400?

Wirkung mit Personifikation

Mit Personifikation wird die Bezeichnung XT 400 zu einer greifbaren Vorstellung.

Die Wirkung von Personifikationen: Texte werden lesbarer und schneller erfassbar

Texte werden lesbarer und schneller erfassbar

Die Lese-Geschwindigkeit steigt, wenn wir auf Bekanntes und Vertrautes stoßen. Das bringt automatisch undeutliche Begrifflichkeiten in die Lebenswelt der Leser und sehr nahe an eine bildhafte Sprache. Und diese gilt als Mittel Nummer eins gegen Abstraktes und als Königsweg für verständliche und einfache Sprache. Übrigens ist die Personifikation den bildhaften Vergleichen sehr nahe. Meist sind sie kürzer und bringen Farbe in den Text via Verb oder Adjektiv, wohingegen bei einer Metapher ein Bedeutungsübertrag stattfindet: Zwei Dinge werden verbunden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben: Nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen meint, dass eine Aufgabe beinahe nicht zu schaffen ist.

Personifikation in der Werbung

Wo Wörter schnell wirken müssen und die Aufmerksamkeitsspanne begrenzt ist, zählt Tempo. Die Information muss verständlich sein und einen Wiedererkennungseffekt bieten. Bildhafte Sprache ist hier äußerst willkommen. Sie erklärt nicht nur ein Produkt, sondern macht es erlebbarer und greifbarer. Und eine Personifikation bringt einfach und schnell Zusatznutzen unter oder deutet diesen an: Dann gibt die klügere Zahnbürste nach.

12 bekannte Beispiele für Personifikationen in der Werbung

  • Always spricht die Sprache Ihres Körpers.
     
  • Babybel: Der Käse, der aus der Reihe tanzt.
     
  • Dr. Best: Die klügere Zahnbürste gibt nach.
     
  • Waschmaschinen leben länger mit Calgon.
     
  • Ehrmann: Keiner macht mich mehr an.
     
  • Fisherman´s Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach.
     
  • Gore-Tex: Ziemlich starke Klamotten.
     
  • Köstritzer: Das Schwarze mit der blonden Seele.
     
  • Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel.
     
  • LBS: Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
     
  • Frühlingsputz mit Meister Proper – und der Frühling kommt ins Haus.
     
  • Müllermilch, Müllermilch, die weckt, was in Dir steckt!
     
  • Rennie räumt den Magen auf.

Personifikation im Schreibgebrauch

In der Alltags-Korrespondenz wirken Personifikationen befreiend. Sie befreien von großem Ballast, zeigen Leichtigkeit und bringen Emotionalität in den Text. Hier gilt jedoch: nicht übertreiben! Auch hier macht die Dosis das Gift. Passen Sie lhren Schreibstil dem Anlass an. Ernste Mitteilungen verdienen keine Prosa. Überreizen Sie es nicht, auch wenn die Personifikation viel Schreiblust mit sich bringt. Einmal davon infiziert, findet sich plötzlich in jedem Satz ein Stilmittel. Das ist des Guten zu viel. Auf einen Satz mit Personifikation sollten zwei Sätze ohne folgen.

Personifikation und Marketing: In welchen Text-Elementen setzen Sie sie ein?

Weil Sie hier mit einem starken Stilmittel arbeiten, verdient es auch den besten Rang. Heißt konkret: Gut aufgehoben ist die Personifikation in der Dachzeile, Headline oder Subline. Diese Zeilen sind per se aufmerksamkeitsstark und werden mit den richtigen Worten verstärkt. Zu einer Personifikation greifen Sie immer dann, wenn Abstraktes einen deutlichen Übertrag haben muss. Dann eignen sich Slogans auch dazu. Insbesondere die TV-Kampagnen bedienen sich dieser Möglichkeit („Der Käse, der aus der Reihe tanzt“).

Zusätzlich taucht die Personifikation auch im Fließtext auf. Am besten nicht versteckt zwischen den Zeilen, sondern gleich zu Beginn eines Absatzes: Um so die Lesekurve und -motivation zu erhöhen und auf diesem Level für die nächsten Zeilen zu halten. Übertragen auf einen Online-Shop heißt das: Die Personifikation steht gleich zu Beginn und leitet so über komplizierte Zusammenhänge, weil das Bild einige Zeit im Kopf bleibt und eine Rückkopplung zwischen technischer Aufzählung und eingängiger Personifikation geschieht.

Die Personifikation in der Literatur

Ein weiterer klassischer Einsatzbereich für die Personifikation ist die Literatur. Sie kommt zum Einsatz in Epik, Dramatik und Lyrik. Aus Gedichten, aber auch aus Anekdoten und Romanen ist dieses Stilmittel nicht wegzudenken. Einen bekannten Sonderfall, bei dem Sie sogar die Hauptrolle spielt, finden sie in der Fabel. Ihre Hauptakteure sind Tiere, die wie Menschen handeln, und der Leser verbindet bestimmte Eigenschaften mit ihnen. 

Die Fabel ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Personifizierungen Sachverhalte leicht verständlich machen. Wie das Märchen dient sie dazu, dem Leser eine bestimmte Moral zu vermitteln. Vielleicht erinnern Sie sich an den listigen Fuchs oder den langsamen, aber pfiffigen Igel? Falls nicht, lesen Sie doch einmal die Fabel „Der Hase und der Igel“. Oder die Fabel „Der Fuchs und die Trauben“. Lassen Sie sie auf sich wirken, um die Wirkung der Personifikation intensiv zu erleben. 

Kurzum – auf den Punkt gebracht

Fazit Personifikation

Die Personifikation macht Texte und Sprache lebendiger. Der Leser erfasst den Inhalt schneller und wird einem solchen Text mehr Begeisterung entgegenbringen, als einer abstrakten Abhandlung. Gleichzeitig erhöhen Personifikationen schlagartig die Aufmerksamkeit und sorgen für mehr Leseinteresse

Im Texterseminar üben wir auch mit der Personifikation und binden sie in schlagkräftige Headlines ein.

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Aus dem Seminar: 6 Methoden für Ihren Text

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Texten ist kein Hexenwerk, sondern Handwerk. Und erlernbar. Jede(r) kann es. Auch wir haben uns gefragt: Wie ist Texter-Wissen vermittelbar? In 2 Tagen? Damit unabhängig von der Vorkenntnis nach dem Texterseminar klare, präzise und verständliche Texte entstehen. Die Antwort: Eine Methodik, welche die typischen Anforderungen an Texter beachtet. In einem praktischen Baukasten-System.

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