✓ Einfache Regeln.
✓ Die Besonderheiten.
✓ Unsicherheiten umgehen.
- Zu den Themen: Texten, Kommunikation und Digitalisierung.
Wie Sie mit einfachen Regeln zur Groß- und Kleinschreibung Ihren Worten "die wahre Größe" verleihen
Der heilige Abend oder der Heilige Abend? Wünschen wir alles Gute im neuen Jahr oder im Neuen Jahr? Ist es Karl der große oder der Große? Und wird aus einem gelben Trikot bei der Tour de France automatisch nicht doch lieber ein Gelbes Trikot? Manchmal ist Groß- und Kleinschreibung ganz schön kompliziert. Deshalb zeigt Ihr heutiger Textertipp einfache Regeln, die helfen, den richtigen Worten ihre wahre Größe zu verleihen.
Ihr Inhalt des Textertipps: Groß- oder Kleinschreibung
➥ Wie Sie Eigennamen schreiben
➥ Woran Sie Eigennamen erkennen
➥ Für Klarheit sorgt ein einfaches Kriterium:
Wie Sie Eigennamen schreiben
Substantive schreibt man groß. Doch was, wenn sie kombiniert sind mit Eigenschaftswörtern wie im heiligen/Heiligen Abend oder im Lehrstuhl für neuere deutsche / Neuere Deutsche Literaturgeschichte? Und was, wenn die Artikel "der, die, das" hinzutreten? Schreibt sich die berühmte Dresdner Brücke "das blaue Wunder" oder aber "das Blaue Wunder" oder "Das Blaue Wunder"?
Die Regel: Zunächst einmal schreibt man Eigennamen immer groß. Besteht ein Eigenname aus mehreren Wörtern, werden alle Wörter großgeschrieben, mit Ausnahme von Artikeln (der, die, das), Präpositionen (von) und Konjunktionen (und). Die Dresdner Brücke schreibt sich also im Satz "das Blaue Wunder".
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Woran Sie Eigennamen erkennen
Dass die Größe in "Karl der Große" sich nicht auf König Karls Länge in Zentimetern bezieht, ist jedem Leser klar. Und dass damit nicht der Nachbarssohn, der zufälligerweise Karl getauft wurde, gemeint sein kann, wissen wir aus dem Geschichtsunterricht. Doch nicht immer ist die Entscheidung, ob Eigenname oder nicht, ganz einfach: der heilige Abend, das gelbe Trikot, die neuen Medien oder das neue Jahr? Groß oder klein?
Für Klarheit sorgt ein einfaches Kriterium:
Ist der Begriff einzigartig?
Dann Großschreibung! Karl der Große. Ludwig der Fromme.
Weitere Regeln. Groß geschrieben werden immer:
Personen
Ob nun lebend, historisch oder erfunden, ob tatsächlicher Name oder Spitzname: Wir schreiben "Karl der Große, der "Alte Fritz" oder "Long John Silver".
Geografische und politische Eigennamen
Die "Vereinigten Staaten", die "Fränkische Schweiz", die "Breite Straße". Übrigens auch "inoffizielle" Bezeichnungen wie "Dritte Welt" oder "Naher Osten".
Objekte mit Namen
"Der Schiefe Turm von Pisa", der "Große Wagen", das "Blaue Band" (für die schnellste Atlantik-Überquerung).
Eigennamen
Institutionen, Behörden, Firmen, Vereinen und sonstigen Gruppen. Die "Augsburger Allgemeine Zeitung" oder die Pop-Band "Erste Allgemeine Verunsicherung", das "Institut für Neuere Deutsche Literaturgeschichte". Hierher gehören auch Abkürzungen wie SPD oder ZDF.
Titel, Ehren- oder Amtsbezeichnungen
"Heilige Vater", der "Regierende Bürgermeister" oder die "Königliche Hoheit".
Besondere Kalendertage
"Heilige Abend" oder der "Weiße Sonntag".
Historische Ereignisse oder Epochen
Der Erste und der Zweite Weltkrieg. Und wenn am Heiligen Abend Frieden einkehrt in die Häuser Westfalens, könnte man das vielleicht auch als westfälischen Frieden bezeichnen, es ist aber eben nicht der Westfälische Friede, denn den schreibt man als historisches Ereignis groß.
Keine Regeln ohne Besonderheiten
- Groß schreibt man auch "fachsprachliche Klassifizierungen". Zum Beispiel im Biologiebuch den "Roten Milan", das "Fleißige Lieschen" oder den "Weißen Hai". In der Sportberichterstattung das "Gelbe Trikot" oder die "Rote Karte".
- Mit der "Roten Karte" stoßen wir auf eine weitere Besonderheit: Es gibt Verbindungen von Eigenschafts- und Hauptwörtern, die zwar zusammengehören, die aber keine Eigennamen, Titel oder historischen Ereignisse sind. Und die schreibt man klein. Nach offizieller Schreibregelung auch die rote Karte oder das gelbe Trikot. Doch hier hat die Fachpresse Großschreibung für sich festgelegt. Klarer wird´s bei Formulierungen wie "das schwarze Brett", "der wissenschaftliche Mitarbeiter" oder eben "das neue Jahr". Noch einmal: Wenn kein Eigenname, kein Titel, kein historisches Ereignis und keine fachsprachliche Klassifizierung vorliegt, schreibt man das Eigenschaftswort klein. Ganz einfach!
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Texten ist kein Hexenwerk, sondern Handwerk. Und erlernbar. Jede(r) kann es. Auch wir haben uns gefragt: Wie ist Texter-Wissen vermittelbar? In 2 Tagen? Damit unabhängig von der Vorkenntnis nach dem Texterseminar klare, präzise und verständliche Texte entstehen. Die Antwort: Eine Methodik, welche die typischen Anforderungen an Texter beachtet. In einem praktischen Baukasten-System.
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