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Headlines, zu Deutsch „Kopfzeilen“, nennt man die werbliche Überschrift in Anzeigen, Prospekten, Briefen und sonstigen Werbemitteln. Im Werbebrief haben Headlines längst die „Betreffzeile“ ersetzt. Sie sind mehr als bloße Inhaltsangabe, denn sie führen in den Text oder setzen ein „geistiges Bild“. Dieses Bild soll Ihren Leser motivieren, sich weiter mit einem Angebot zu beschäftigen.
Je nach Zielsetzung unterscheidet man Headlines der klassischen Werbung und Direkt-Marketing-Headlines
Klassische Headlines dürfen oft mutiger sein als ihre Kollegen aus dem Direktmarketing. Denn während Letztere unter allen Umständen die Führung zur Reaktion halten müssen, erlauben klassische „Kopfzeilen“ mehr Sprachspielereien, fördern kognitive Dissonanzen. Es geht um die Änderung einer Einstellung, um Image oder Bekanntheit. Der Leser soll über Text und das „geistige Bild“ nachdenken, darf ruhig innehalten, denn seine Denkzeit ist Beschäftigung mit Marke, Produkt, Unternehmen. Hier dürfen Kühe lila sein oder Autos laufen und laufen und laufen. Und manchmal versuchen wir einem Leser ganze Sätze „einzuprägen“: „Der neue Passat. Luxus, an den man sich schnell gewöhnt.“
Klassische Überschriften präsentieren wie unser Beispiel oft eine vollständige Aussage. Sie ist komplett – und auch ohne den Folgetext verständlich.
Führende Headlines: mit Rückenwind in den Lesevorgang
Anders die Direkt-Marketing-Headline. Die Information, die sie liefert, ist selten vollständig. Ihre Hauptaufgabe: Sie soll den Leser motivieren, den Rest des Textes zu lesen. Sie führt in den Text, der Text motiviert zur Reaktion. Direktmarketing-Konzepte bauen Spannungsbögen, wecken über Headlines und Texte Begehrlichkeiten und fordern die Bestellung. Direktmarketing-Prospekte werfen Headlines wie Köder aus und hoffen, dass beim schnellen Durchblättern eines Prospekts der Blick hängen bleibt. Es geht stets um die schnelle Führung in den Lesevorgang. Und der beginnt eine Zeile tiefer. Texten Sie so, dass eine Headline nicht zu langen Überlegungen führt. Sorgen Sie für ein „Weiter-Signal“ im Kopf des Lesers. Bauen Sie eine inhaltliche Brücke zwischen Überschrift und dem folgenden Text.
Nur die richtige Information lässt Ihren Kunden weiterlesen
Ihr Kunde liest, was ihn interessiert und wovon er sich einen Nutzen verspricht. Nun ist Ihr Mailing ungeliebter Lesestoff, Ihr E-Mail-Newsletter auch bei vorliegender Permission als Werbung erkennbar. Nur mit der richtigen Motivation und den richtigen Schlüsselreizen können Sie ihn zum Lesen animieren. Im Folgenden finden Sie 5 Grundmotive der Informationsaufnahme mit jeweils einer passenden Headline. Es sind Antworten auf die Frage: Warum soll ich mich mit den folgenden Informationen beschäftigen? Im nächsten Abschnitt verraten dann 4 Texttechniken, wie führende Headlines ganz einfach entstehen.
Fünf starke Motive, die zum Lesen animieren
1. Neugier
Bauen Sie einen Spannungsbogen zwischen Headline und Text auf. Ihr Leser muss unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht!
(Beispiel: So bringen Sie Ihren Kunden zum Lesen ...)
2. Angst
Gemeint ist die Angst, etwas zu versäumen oder eine wichtige Information nicht zu kennen.
(Beispiel: Nur noch diese Woche: alles zum Thema Headlines)
3. Etwas Bekanntes
Kann Ihr Leser die Information aus der Headline mit etwas Bekanntem verknüpfen, ist die Chance groß, dass er weiterliest.
(Beispiel: Wie Sie Ihre Texterfibel zum Texterbuch ausbauen ...)
4. Etwas Nützliches
Erwähnen Sie einen starken Vorteil in der Headline. Ihr Leser muss erkennen, dass er nur durch die Lektüre des Textes zu dem angesprochenen Vorteil gelangt.
(Beispiel: Jetzt gratis: So testen Sie unser Angebot der Woche)
5. Eine schnelle Information
Menschen haben die Tendenz, sich zuerst den Informationen zuzuwenden, die sich einfach auswerten lassen. Je kürzer die Headline, desto „schneller“ ist sie.
(Beispiel: Neu: Alles über Headlines ...)
Vier Techniken für Ihre Headline
1. Die Inhaltsangabe mit Turbo
Der Text-Inhalt wird in der Headline kurz aufgenommen. Drei Punkte (...) am Ende der Zeile führen in den nächsten Absatz. Hier empfiehlt sich ein weiteres aktivierendes Element am Zeilenanfang wie zum Beispiel: „Neu“, „Gleich jetzt bestellen“ etc.
(Beispiel: Neu: Ihr Textertipp zum Thema Headlines ...)
2. Die verblüffende Inhaltsangabe
Diese Headline vereint drei aktivierende Impulse: ein verblüffendes Bild, die direkte Ansprache und die drei Punkte (...) am Ende. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
(Beispiel: So starten Sie mit Rückenwind in den Lesevorgang ...). Sehr wirkungsvoll sind hier Sprachbilder. Also überlegen Sie: Lässt sich Ihr Produkt verwandeln. „Kochbuch“ -> „Meisterkoch“, in einer Headline, die lautet: „Holen Sie sich einen Meisterkoch in die Küche ...
3. Fragemechanik
Mit dieser Technik fesseln Sie den Blick Ihres Lesers. Hier arbeiten zwei Überschriften zusammen. Die Headline Nr. 1 enthält eine vollständige Aussage, ein Wortspiel, sie wird so kurios formuliert, dass der Leser unbedingt wissen muss, was dahintersteckt. Durch eine zweite Überschrift (auf gleicher Ebene als Headline, aber auch auf untergeordneter Ebene als Subline) führen Sie auch hier gekonnt in den Text.
(Beispiele:
Aussage: Mann beißt Hund!
Führung: So konnte es geschehen ...
Aussage: Headline gesucht?
Führung: Hier werden Sie fündig ...
Aussage: Headlines im Handumdrehen!
Führung: So geht´s ...)
4. Leserfragen-Technik
Für Direkt-Marketing-Headlines eine der beliebtesten Varianten. Mit dem Einstieg „So ...“ oder „Wie Sie ...“ sprechen Sie den Leser direkt an. Sie erwähnen einen Vorteil und machen Ihn damit neugierig! Leserfragen-Technik, weil zwischen Überschrift und dem Folgetext eine Frage im Kopf des Lesers erzeugt wird. Da die Antwort im Folgetext steckt, werden wir so in den Lesevorgang „gezogen“.
(Beispiel: So werden Sie Profi-Texter ...
Frage im Kopf des Lesers „Wie?“, auf der Suche nach einer Antwort lesen wir weiter.)
Ein Wort zum Schluss ...
Noch mehr zum Thema Headlines hören und lesen Sie in unseren Seminaren. Ich wünsche Ihnen für heute wieder viel Erfolg bei der Umsetzung, viele neue Ideen und viel Freude beim Schreiben!
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