Irgendwann geht’s nicht mehr besser? Der Zenit ist erreicht? Verfechter des Mikromanagements drehen gerne an jedem Wort und Satz. Ständig. Ob es danach besser ist? Im besten Falle wird es nicht schlimmer.
Wenn zentrale Textaussagen und wichtige Passagen verfremdet oder ersatzlos gestrichen werden, leidet der Text. Und mit ihm das Verständnis. Wenn nach unzähligen eigenen oder fremden Text-Durchläufen gar Satzzeichen hin- und her bewegt werden, geht’s oft an Nichtigkeiten. Und dann wird es oft schlimmer, als es einst war: Der Text wurde „kaputtoptimiert“.
Definieren Sie für die Textfreigabe mit zwangsweise einhergehender Optimierung bzw. Prüfung einen klaren Ablauf: Welchen Weg nimmt ein Text im Unternehmen, wenn der Autor ihn schließt? Bilden Sie bei hohem Textaufkommen Cluster. Nach Reichweite, Auflage, Bedeutung bzw. Relevanz.
Botschaften müssen auf Anhieb vermitteln, worum es geht. Der Leser muss schnell verstehen! Denn: Niemand stöbert gerne lange nach Textaussagen, niemand löst gerne ungewollte und nicht angeforderte Texträtsel auf. Und das hat Konsequenzen für den Textaufbau:
- Das Wichtigste wird immer zuerst gesagt!
- Kleine Texthäppchen „schmecken“ uns besser als lange Textpassagen.
- Hervorhebungen übermitteln das Wesentliche.
- Bilder und Symbole sind schneller als Text. Also setzen wir sie bewusst ein und schaffen damit Ankerpunkte fürs Auge.
- Schnell-Einstiege: Wir reichen dem Leser an vielen Stellen die Hand und ziehen ihn sanft und behutsam in den Text hinein: Durch visuelle Reize, bekannte Aussagen, zielgruppenorientierte Ansprache, prägnante Botschaften oder Ausrufe, die Neugier und Interesse hervorrufen.
Übrigens: Mehr zum „Feinschliff“ hat die Texterfibel parat.
Arbeiten Sie mit Checklisten. Lassen Sie sich nicht von Emotionen leiten. Wenn der Eingabeprozess anonym und ohne Rückschluss auf den Autor gestaltet wird, schalten Sie persönliche Abneigungen von Beginn an ab. Nur so wird der Text anhand gängiger Merkmale geprüft.