Das Patent, das bei Onlinern derzeit in aller Munde ist: Identifying gibberish content in resources. Klingt erst einmal ein wenig holprig, im Klartext aber bedeutet es: Unnötiger und überflüssiger Fülltext, der dem Nutzer wenig bis gar keinen konkreten Nutzen bringt (da informations- bzw. inhaltsleer), wird bei zu großer Anhäufung abgewertet. Noch klarer wird’s, wenn Gibberish mit Geschwafel, Kauderwelsch, Geschwätz, Quatsch, Wortsalat oder Geschnatter (www.dict.cc) übersetzt wird.
Neu daran ist, dass die Suchmaschine logisch lesen lernt. Und erkennen soll, ob ein Autor inhaltlich tiefgründig schreibt, eine Maschine Textparameter selbst zusammensetzt oder Übersetzungen ohne weitere Überarbeitung online stehen. Die Absicht: Seiten zu erkennen, deren Inhalte rein auf gute Rankings abzielen, dem User aber in seiner konkreten Suchanfrage nicht weiterhelfen.
Im Klartext: Qualität wird belohnt, nicht Quantität. Massenweise produzierter Content ohne Sinn-Zusammenhang soll von der Suchmaschine heruntergestuft werden. Weil das aber noch ein wenig abstrakt klingt, ist hier der technische Hintergrund dazu:
Ganz ähnlich wie aus der Verständlichkeitsforschung bekannt bricht die Technik Texte in Sinneinheiten herunter. Zum Vergleich: Ein Text, gemessen am Reading-Ease nach Flesch, beruht auf der durchschnittlichen Satzlänge und Silbenanzahl. Auch das Google-Patent definiert zwei Parameter:
Beides kombiniert fließt als Ergebnis in die Erhebung ein. Und zeigt schließlich, ob ein Text „schwafelt“.
Letztlich sollen all die Texte erkannt und gefiltert werden, die zwar dem angenommenen Page-Rank-Algorithmus entsprechen und Traffic generieren, aber jeglichen Stil und Ausdruck vermissen lassen.
Oder anders gesagt: Eine Seite, die nicht weiterhilft, soll in den Trefferlisten anders einsortiert werden.
Im Umkehrschluss heißt das: Zuerst an den Leser denken! Nichts Neues – geht aber leider immer wieder unter. Wer online auftritt, muss wissen, dass der Text online anders funktioniert.
1. Im Web sind wir ungeduldiger, wollen die Antwort schneller wissen. Auf den ersten Blick meiden wir lange Scrolltexte. Ausnahme: Der Inhalt sagt uns gleich zu Beginn mit den relevanten Stichwörtern, dass wir hier finden, was wir suchen.
2. Erkennen Leser (und Suchmaschine) keine Relevanz, geht’s auf die nächste Seite. Das Wichtigste steht im Web gleich zu Beginn. Die Überschrift sagt, was Sache ist – ein Teaser oder Aufzählungs-Punkte fassen das Wichtigste zusammen oder schüren weiteres Interesse. Erst dann folgen weitere Informationen.
3. Im Web ist es heute übersichtlich. Texte werden zu logischen Einheiten zusammengefasst und führen eher in die Tiefe als in die Länge. Bestes Beispiel sind Online-Shops: Bei den ganz Großen gibt’s zu Beginn meist nur Headline, Bild und eine einzeilige Schlagzeile – erst mit einem weiteren Klick folgt eine ausführliche Produktbeschreibung, die Vorteile nennt. Was auch auffällt: deutliche Aktions-Buttons, Kauf-Aufforderungen, übersichtliches Layout und großzügige Flächen-Gestaltung. Seiten wirken nicht gedrängt, sondern aufgeräumt und übersichtlich.
4. Im Web werden die Sätze kürzer, die Aussagen klarer und die Sprache frischer. Weil Texte hier in einem „schnellen“ Medium arbeiten, möchten wir nur ungern Sätze über mehrere Zeilen lesen. "Aussage – Punkt – Beweis – Punkt – Mehr" ist uns hier am liebsten. Wer nicht auf den Punkt kommt, verliert den Leser. Weiterer Grund: Wird über ein mobiles Endgerät gesurft, haben wir noch weniger Geduld und lesen nur noch kleine und einzelne Versatzstücke. Ausnahme: Nachrichten!