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Wer kennt das nicht: Mehrere Male wird voller Hoffnung ein Satz begonnen – nur um ihn dann schnell wieder zu löschen. Und langsam, aber sicher kommt ein ungutes Gefühl auf: Plagt einen gerade eine Schreibblockade? Hier sind praktische Tipps, um sie im Fall der Fälle zu umgehen.

1. Tipp: Den Hang zur Perfektion ausschalten

Ihr erster Helfer gegen Schreibblockaden: der Computer und ein Programm zur Textverarbeitung. Heute ist es einfacher denn je, Gedankenfetzen völlig unverbindlich festzuhalten: löschen, kopieren, überarbeiten oder zwischenspeichern! All das macht wenig Aufwand – und neue Textideen werden so ganz einfach eingefügt. Deshalb ganz wichtig: Lassen Sie jeden Gedanken zu. Denn: Perfektion blockiert!

Jeder – im Augenblick – noch so unklar erscheinende Gedanke kann Sie zu neuen Formulierungen, Ideen und Assoziationen tragen. Deshalb: Produzieren Sie Textmasse und schreiben Sie einfach alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt.

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2. Tipp: Bewegen Sie sich!

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kopf ist blockiert: Bleiben Sie nicht am Schreibtisch – bewegen Sie sich! Das lässt Ihr Blut zirkulieren, sorgt für eine bessere Durchblutung des Gehirns und entspannt. Oft hat man gerade in den unmöglichsten Situationen die besten Ideen. Es gibt Profi-Texter, die ihre besten Headlines unter der Dusche entwickeln, beim Joggen, beim Spazierengehen. Die kreative Idee ist nicht an Ihren Schreibtisch gebunden.

Setzen Sie sich nicht selbst unter Druck, denn in diesem Zustand können Informationen schlecht weitergeleitet werden. Die neuere Gehirnforschung belegt das und erklärt es so: Denken ist – vereinfacht gesagt – die Weiterleitung elektrischer Impulse von Nervenzelle zu Nervenzelle. Für den Transport der elektrischen Impulse sind sogenannte Transmitter- Substanzen in unserem Gehirn verantwortlich. Wenn Sie aber unter Stress stehen, werden an den Verbindungsstellen zwischen den Zellen Stoffe ausgeschüttet, die nicht leitfähig sind. Die elektrischen Impulse – das Denken – funktionieren nicht mehr. Ihr Gedanke bleibt im wahrsten Sinne des Wortes stecken.

Noch etwas kommt hinzu: Bei Messungen der Hirnströme wurden unterschiedliche Schwingungszustände festgestellt. Im Alpha-Zustand (übrigens der Hirnschwingungs-Zustand, in dem sich ein Schulkind die meiste Zeit befindet) sind wir kreativer, lernen leichter und lassen unserer Fantasie freien Lauf. Erwachsenen-Gehirne schwingen schneller im sogenannten Beta-Zustand. Ein Zustand, der durch Stress und viele kleine Flucht- und Abwehrreaktionen gekennzeichnet ist.

Natürlich kann nicht nur Bewegung, sondern jede Form der Entspannung dazu beitragen, Gehirn-Blockaden zu lösen. Wie das am besten geht, ist individuell verschieden. Verlassen Sie den Schreibtisch, gönnen Sie sich Ihre Lieblingsmusik, meditieren Sie für einige Minuten. Oft genug bringt Sie das auf die richtigen Ideen.

3. Tipp: Reden, reden, reden

Viele kennen es aus dem privaten Bereich: Da gibt es ein Problem, das uns belastet und herumgeschleppt wird. Erst im Gespräch mit einer vertrauten Person wird nach und nach die Lösung sichtbar. Dieser Effekt – dass Ihnen während des Redens etwas zufliegt – kann auch bei Schreibblockaden helfen, den Gedanken einen Schubs in die richtige Richtung zu geben.

Auch immer gut: Suchen Sie sich Menschen, die viel in Bildern denken. Das sind zum Beispiel Grafiker oder Layouter. Denn: Sie können Bild-Ideen zu Ihren Produkt-Informationen geben. Und Bilder wirken wie ein Blitzlichtgewitter im Kopf. Falls gar niemand da ist: Sprechen sie mit sich selbst (laut oder in Gedanken). Und schreiben es genau so auf, wie Sie es gesagt haben. Die Grammatik ist furchtbar? Wortmonster und Wiederholungen am laufenden Band? Egal! Einfach weiterschreiben. Und nur nicht mit den Augen nach oben springen und Korrektur lesen! Das kommt später. Hier gilt: Hauptsache Text.

4. Tipp: Nutzen Sie Kreativ-Techniken mit Ihren Kollegen

Kreativ-Techniken sind Werkzeuge fürs Gehirn. So, wie Sie mit einem Schraubenzieher ein Gerät wieder auf Touren bringen, kurbeln Sie mit Kreativ-Techniken Ihr Gehirn an. Die Brainstorming-Methode zum Beispiel ist eine hervorragende Möglichkeit, auch inmitten einer Schreibblockade Wörter und Assoziationen auf ein Blatt Papier zu bannen: Alle Ideen des Teams werden schriftlich festgehalten. Und schon ist da etwas, woran Sie anknüpfen können.

5. Tipp: Sorgen Sie für eine angenehme Arbeits-Atmosphäre

Wenn der Schreibtisch das Texten verhindert, kann man dagegen etwas unternehmen. Ob wir uns gut fühlen oder nicht, hängt auch von den Arbeitsbedingungen ab: Sitzen wir in einem ungeheizten Raum, der uns einengt, der dunkel ist, in dem wir uns nicht wohlfühlen? Mangelt es an der notwendigen Ausrüstung oder funktioniert sie nicht, wie sie es sollte? Zu wenig Papier, Stifte, die nicht schreiben wollen, oder ein PC und eine Software, die nur tun, was sie wollen? Ist der Schreibtisch voll mit tausend anderen Dingen, von denen wir uns nicht losreißen können? Hier heißt es: Ordnung schaffen! Unwichtiges kommt weg vom Schreibtisch, das benötigte Equipment funktioniert. Schaffen Sie sich eine Atmosphäre, die für Sie angenehm ist.

6. Tipp: Arbeiten Sie mit einem Textarchiv

Berufstexter wissen, in welcher Eigenkreation gute und treffende Formulierungen zu finden sind. Oder wo gute Versatzstücke stecken, die zu etwas Neuem kombiniert werden können. Doch selten werden diese schnellen Handgriffe systematisch genutzt: Speichert man oft verwendete Texte oder Textbausteine in einem separaten Archiv, hat man gleich Zugriff auf viele verschiedene Ideen, Formulierungen und Gedanken. Keine Sorge: In den seltensten Fällen wird eins zu eins übernommen, was es schon gibt. Unser eigener Ehrgeiz stachelt uns dazu an, es besser zu machen, als es bereits dasteht.

Kleiner Tipp: In Ihrem Archiv ist auch alles gespeichert, was Sie so bisher noch nicht verwenden konnten. Weil der Gedanke noch nicht zu Ende gedacht ist, weil es Rohtext ist, weil wir der Meinung sind: „Da fehlt noch etwas.“ Aber genau diese unfertigen Gedanken und Texte sind es, die uns immer wieder inspirieren und zusätzlich anspornen.

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